Mitarbeitende der Caritas protestieren in Düsseldorf

19.10.23, 19:00
Kaspar Mueller-Brinkmann

Wohlfahrtsverbände warnen vor finanziellem Kollaps

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Rheinisch-Bergischer Kreis – Lautstark wiesen heute (19.10.2023) mehrere Freie Wohlfahrtsverbände vor dem Landtag in Düsseldorf auf die angespannte finanzielle Situation in ihren Einrichtungen hin. Mit dabei auch viele Mitarbeitende der Caritas RheinBerg. Vorständin Raphaela Hänsch hatte sich ebenfalls auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht, um die Aktion der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände für ein soziales Nordrhein-Westfalen zu unterstützen. Hintergrund ist die drastische finanzielle Schieflage in den Tageseinrichtungen für Kinder. 

„Uns droht der finanzielle Kollaps“, warnt Hänsch. „Die stark gestiegenen Ausgaben für Personal, Sachmittel und Energie werden durch die nur minimal erhöhten Zuschüsse nicht gedeckt“, erklärt die Caritas-Vorständin. Rund zwei Drittel der Kostensteigerung könnten nicht refinanziert werden. Die Träger der Kindertageseinrichtungen fühlten sich in ihrer Not alleine gelassen. 

Auch bei der Finanzierung der Offenen Ganztagsschule sehe es düster aus: „Die Landesförderung für die OGS beträgt lediglich drei Prozent. Die Kosten für das Personal sind aber um rund 13 Prozent innerhalb von zwei Jahren gestiegen.“ Die Kommunen könnten dieses Finanzierungsdefizit nicht allein auffangen. „Die Rücklagen, die wir vorrübergehend noch als Träger der Einrichtung nutzen, schmelzen zusehends“, sorgt sich Hänsch. Es sei daher dringend notwendig, allen Trägern eine auskömmliche Finanzierung durch vernünftige Rahmenbedingungen zu sichern. „Dafür stehen wir heute hier.“

Zahlreiche Mitarbeitende der Caritas RheinBerg waren in Düsseldorf vor Ort. Insgesamt kamen zu der Kundgebung schätzungsweise 25.000 Teilnehmende. Diese Zahlen verdeutlichten die große Sorge und zugleich die starke Solidarität der Wohlfahrtsverbände in Nordrhein-Westfalen, so Hänsch. 

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Der Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis e.V. ist Träger von rund 35 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante Pflege, Senioren-, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe, Hilfe für Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder mit Behinderung sowie von Beratungsdiensten. Er betreibt neun Kindertagesstätten. Mit rund 500 Mitarbeitenden gehört er zu den großen Arbeitgebern im Rheinisch-Bergischen Kreis. Hinzu kommen rund 360 ehrenamtlich engagierte Menschen.

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