Projekt: Mit Kindern über den Ukraine-Krieg sprechen

23.03.22, 15:15
Kaspar Mueller-Brinkmann
220321_Projekt_Frieden_Kita_Sonnenblume_mr (c) Caritas RheinBerg

Burscheid – Der Krieg in der Ukraine ist für viele Erwachsene kaum zu verstehen und löst Sorgen und Ängste aus. Doch auch an den Kindern geht das Thema nicht spurlos vorüber. Viele Eltern sind verunsichert, wie sie mit den Fragen der Kleinen umgehen sollen. Darf man über den Krieg sprechen und wenn ja, wie? Diesen Fragen ging ein Projekt in der Caritas-Kita Sonnenblume in Burscheid nach. Ein Tipp: Wie viel Raum das Thema einnehmen sollte, hängt von den Fragen jedes einzelnen Kindes ab.

„Kinder bekommen ganz schnell mit, wenn Eltern oder Erwachsene besorgt oder ängstlich sind. Das überträgt sich dann auf sie“, sagt Brigitte Sartingen-Kranz, Leiterin der Kita Sonnenblume. Deshalb sei es keine gute Idee, das Thema einfach totzuschweigen. Wichtig sei, Kinder mit ihren Fragen und Sorgen ernst zu nehmen und vor allem ehrlich zu ihnen zu sein. Fragen, die die Kinder von sich aus stellen, sollten beantwortet werden ohne unnötige Ängste zu provozieren. „Wichtig ist, den Kindern das Gefühl zu geben, dass sie hier sicher sind, auch wenn es in anderen Teilen der Welt nicht so ist“, rät die Kita-Leiterin.

Um den Kleinen das Thema Krieg kindgerecht zu erklären, sei es empfehlenswert, dies an deren Lebenswirklichkeit anzupassen. In der Kita Sonnenblume wurde beispielsweise im Rahmen des Projektes ein Film angeschaut, in dem sich zwei Monster streiten. Das Thema „Streit“ kennt jedes Kind. Eltern können ihren Kindern erklären, dass sich erwachsene Menschen gerade sehr stark streiten, dass die Menschen aus einem Land noch mehr Macht haben und ihr Land vergrößern möchten und sich das nehmen, was eigentlich anderen Menschen gehört. Dies machen sie mit Gewalt, wodurch die Menschen aus dem anderen Land verletzt oder sogar getötet werden. Dies nennt man Krieg.

„Kinder wissen schon früh, dass Harmonie und Frieden etwas sehr Wichtiges sind“, berichtet Brigitte Sartingen-Kranz. Aufzugreifen, dass wir hier in Deutschland das Glück haben, in Sicherheit und in Frieden zu leben, ist für sie beruhigend. Um den Kleinen gleichzeitig das Gefühl zu geben, etwas zu tun und ein sichtbares Zeichen gegen den Krieg zu setzen, wurde in der Kita Sonnenblume zum Beispiel gemeinsam gebastelt. Es entstanden Friedenszeichen und Friedenstauben aus Papptellern mit denen die Einrichtung geschmückt wurde. Zudem wurde ein kleines Drohnenvideo erstellt, für das sich die Kinder im Friedenszeichen aufstellten.

 

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Der Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis e.V. ist Träger von rund 35 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante Pflege, Senioren-, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe, Hilfe für Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder mit Behinderung sowie von Beratungsdiensten. Er betreibt neun Kindertagesstätten. Mit rund 500 Mitarbeitenden gehört er zu den großen Arbeitgebern im Rheinisch-Bergischen Kreis. Hinzu kommen rund 360 ehrenamtlich engagierte Menschen.

 

Bildzeile:

Kinder der Caritas-Kita Sonnenblume in Burscheid mit einem selbstgebastelten Peace-Zeichen. Bei einem Projekt in der Kita wurde kindgerecht das Thema Krieg thematisiert.

 

Foto: Caritas RheinBerg/Abdruck honorarfrei

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